Die Sundische Wiese – ein naturgeschütztes Paradies inmitten des Nationalparks Vorpommern
Die Sundische Wiese auf Fischland Darß liegt zusammen mit Pramort im südöstlichsten Teil der Halbinsel. den namen hat die Sundische Wiese nach ihrer geschichtlichen Vergangenheit, denn einst gehörte sie zur Hansestadt Stralsund. Dieses heute noch weitestgehend naturbelassene Areal liegt von der östlichen Seite zwischen Pramort und dem Osterwald vom Westen her und umfasst in etwa eine Fläche von acht Quadratkilometern.
Diese ungestörten Uferbereiche, sowie die Inseln Große Kirr, Windwatt sind ein ideales Gebiet zum Brüten und Rasten für viele Tier- und Vogelarten. Die weite Sicht sowie die zum Teil unzugänglichen Bereiche der Boddenregion bieten einen idealen Schutz vor Feinden, vor dem Menschen sowie die nötige Ruhe. Zugvögel, wie beispielsweise der Kranich, sind dabei schon immer wieder kehrende Rastvögel geworden, die in einer Zahl von über Sechzigtausenden in der Boddenregion zu beobachten sind und mittlerweise zu einem Wahrzeichen dieser Region der Sundischen Wiesen zählen.
Die Flächen der Sundischen Wiese gehören Überlieferungen zufolge bereits seit dem 13. Jahrhundert zu Stralsund, erste Siedlungen gab es etwas seit dem 17. Jahrhundert im östlichsten teil der Halbinsel, in Pramort. Die Böden waren relativ karg, sandig und sehr feucht, weshalb sie sich schon in der Vergangenheit schlecht zur landwirtschaftlichen Nutzung eigneten. Diese Tatsache und sie immer höher werdenden Pachtzinsen im laufe der Jahre sorgen dafür, dass immer mehr Bauernhöfe verlassen wurden.
Nutzung der Sundischen Wiese – damals und heute
Seit dem 19. Jahrhundert begann die Nutzung der Sundischen Wiese als Militärgebiet, für Schieß- und Bombenabwurfübugen der Wehrmacht. Dies vertrieb auch die letzten Bauern und Bewohner der Sundischen Wiesen, Ausbildungseinrichtungen sowie Kasernen entstanden. Erste Bemühungen, das gesamte Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg in einen „Deutschen Nationalpark an der Ostseeküste“ umzuwandeln, musste mit dem Entstehen der DDR und dem Einzug der Nationalen Volksarmee verworfen werden. Seither galten die nördlichen Sundschen Wiesen als Sperrgebiet, welches als Übungsgelände genutzt wurde und nur mit gesonderter Genehmigung betreten werden durfte. Die südliche Hälfte der Sundischen Wiesen wurde nach einer Bereinigung der Militärrückstände vom Volkseigentum Zingst genutzt. Im Zuge dieser Überdüngung zur Ertragssteigerung und exzessiven Nutzung des Weidelandes entvölkerten die sundischen Wiesen immer mehr. Mit der Gründung des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft im Jahre 1990 wurde nach etlichen Fehlversuchen der Gedanke des „Deutschen Nationalpark an der Ostsee“ für die Sundische Wiese wieder aufgegriffen und wenig später, 1991, auch beschlossen und umgesetzt.Der ehemalige Wachturm am Zugang zur einstigen Schutzzone 1 erinnert mit seiner Ausstellung „Lebensräume“ noch heute an die einstige militärische Nutzung der Sundischen Wiesen.