Pramort – ein Paradies für Liebhaber der unberührten Natur
Pramort, oder auch Pramer Ort genannt, ist die östlichste Region auf der Halbinsel Fischland Darß. Da hier Ostsee und die Gewässer des Boddens aufeinander treffen, ist dieser Landschaftszweig besonders beeindruckend. Da Pramort einige Kilometer von Zingst entfernt ist, verirren sich nur kaum Touristen in die noch fast unberührte Naturlandschaft auf der Halbinsel Darß – was der zahlreichen Tierwelt zugute kommt.
Geschichte und der Name Pramort
Die Entstehung des Namens Pramort oder auch Pramer Ort geht bis ins Mittelalter zurück. Zu dieser Zeit waren die Insel Fischland Darß und die Insel Zingst zwei Inseln, die erst nach und nach zu einer wurden. PramerOrt und die Sundschen Wieden bzw. Stral- Sundschen Wiesen gehörten zur Hansestadt Stralsund. Im 17 Jahrhundert gab es hier einige Dörfer und Bauern, die die Sundschen Wiesen als Weidefläche für die Städtischen Rinder von Frühling bis in den Herbst hinein nutzen. Da der heutige Pramer Ort die nächste Verbindung zum Festland darstellte, richtete man hier eine sogenannte Pram – ein kleines Fährschiff – ein. Diese Pram konnte auch flache Gewässer befahren und brachte so das Vieh im Frühling auf die Insel Zingst und im Herbst zurück auf das vorpommersche Festland. Bis ins 20. Jahrhundert gab es in Pramort auch noch zahlreiche Bauernhöfe, deren Überreste teilweise noch heute zu sehen sind. Pramort steht unter Naturschutz und gehört seit dem Jahre 1990 zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Erreichbar ist der Pramer Ort heute lediglich über den rund 800ha weiten Osterwald für ausdauernde Wanderer oder mit dem Fahrrad über die sogenannten „Sundschen Wiesen“ vorbei an Weide und Wäldern. Von Zingst aus sind diese rund 16 km bis zu den Aussichtsplattformen gut als Tagesausflug schaffbar. Als Rast für Zwischendurch oder auch zum verweilen bei schöne Livemusik in den Sommermonaten läd das Hotel Schlösschen nach rund 8km ein
Anreise zum Pramer Ort
Der von Zingst aus ca. 16km entfernte Pramort lässt sich auf verschiedene Weisen erreichen:
Die sowohl strecken-mäßig als auch zeitlich kürzeste Variante ist eine Fahrt mit dem Auto zum Hotel Schlösschen. Das Hotel teilt die Strecke von Zingst aus gesehen und der dann noch 8km lange Weg kann entweder zu Fuß oder per Fahrrad zurück gelegt werden. Fahrräder kann man mitbringen, das Hotel Schlösschen Sundische Wiese stellt aber auch Räder bereit, die ausgeliehen werden können.
Von Zingst aus gibt es verschiedene Wege zum Pramer Ort über die Sundschen Wiesen. Der etwas kürzere Weg führt auf dem Deich entlang östlich aus Zingst heraus. Endet dann der Deich, geht der Weg im Wald weiter und führt dann auch geradewegs zum Hotel Schlösschen.
Ein zweiter Weg führt vom Zingster Hafen aus über den Boddenradweg auf den Deichen entlang des Zingster Stroms. Dieser Weg ist zwar etwas länger, landschaftlich, mit einem schönen Blick über die Insel Kirr hinweg bis zur Marienkirche der Stadt Barth am anderen Ufer des Boddens, wesentlich reizvoller. Dieser Radweg hält teilweise auch kleine Raststellen bereit, die einen wundervollen Blick garantieren.
Sowohl der Lange Radweg am Deich der Ostseeküste als auch der Radweg entlang des Boddens treffen sich beide an der Informationseinrichtung Zingst/Sundische Wiese die einen kleinen Einblick in die Geschickte und die Flora und Fauna der Sundschen Wiesen gibt. Der restliche noch acht Kilometer lange Weg vom Hotel Schlösschen zum Pramer Ort verläuft relativ monoton. Da man den Weg nicht verlassen darf, hat man nördlich einen Nadelwald und südlich die Weidegebiete der Sundischen Wiesen vor Augen.
Aussicht am Pramer Ort von der Hohen Düne
Am Pramer Ort selbst, der Schnittstelle zwischen Bodden und Ostsee, gibt es eine Aussichtsplattformen die die Geschichte des Ort erzählen und einen Blick auf die Insel Großer Werder und das Windwatt zulässt. Die sogenannte Hohe Düne ist nur zu Fuß über einen befestigten Wanderweg erreichbar. Auf die Düne hinauf führt dann ein Holzbohlenweg, an dessen Ende sich dann die rund 14 m Hohe Düne mit einer Aussichtsplattform befindet. Diese und die umliegenden Dünen gelten als das größte unbewaldete Dünenareal der Ostsee – nicht zuletzt auch der Anblick des weißen Dünensandes hinweg über die Ostsee ist die Wanderung zum Pramer Ort wert. Da sich auch die Hohe Düne im Kern des Nationalparks Vorpommersche Boddenküste befindet, ist es wichtig, unbedingt auf die Beschilderung und Benutzung der Wege zu achten.
Wenn es dunkel wird, kann im Herbst am Pramer Ort der faszinierende Einflug der Kraniche beobachtet werden. Aber auch andere seltene Vogelarten finden hier in den flachen Boddengewässern ihre Ruhe für einen geeigneten Rastplatz, besonders im Herbst, wenn der Flug in Richtung Süden ansteht. Um diese vielen Vogelarten nicht zu stören, werden die Besuchszeiten in den Monaten von September bis November auf 8 Uhr bis 15 Uhr deutlich beschränkt. Eine limitierte Erlaubnis für die Besichtigung und die Kranichbeobachtung in den frühen Abendstunden ist nur mit der Nationalpark-Card möglich.